Der Blick über das Riesling-Glas hinaus nach Spanien und Portugal

Ohne Zweifel, die Moselweine gehören zu den Besten, die in Deutschland produziert werden. Egal, ob der allseits beliebte Riesling, der edle Spätburgunder, oder ein kräftiger Dornfelder. Von trocken bis lieblich hat die Weinbauregion an der Mosel alles zu bieten, was das Weinfeinschmeckerherz höherschlagen lässt. Die Moselweine genießen einen international sehr guten Ruf, und das nicht ohne Grund. Keine Frage also, dass die Einheimischen auf ihre Weine besonders stolz sind und sich natürlich genauso gern ein Gläschen davon gönnen, wie der Rest der Welt.

In einer Umfrage wurde das sogar bestätigt, dass die Deutschen ihren heimischen Weinen die Treue geschworen haben und diese am allerliebsten trinken. Auf Platz zwei landeten bei dieser Umfrage die italienischen und französischen Weine, was die Wenigsten verwundern dürfte, haben diese Länder doch exzellente und weltberühmte Weinbaugebiete.

Dass es aber gerade in Europa auch noch andere ausgezeichnete Regionen gibt, aus denen durchaus edle Tropfen kommen, vergisst man leicht bei der Fülle an deutschen, französischen und italienischen Weinen, die man wöchentlich im Supermarkt sieht.

Wussten Sie zum Beispiel, dass Spanien der größte Weißweinhersteller weltweit ist?

Gemeinsam mit Portugal gehört es zu den Ländern Europas, die am meisten von der Sonne verwöhnt, und damit prädestiniert für den Weinbau sind. Hinter Italien und Frankreich sind sie eher der Underdog, müssen sich aber in keiner Weise hinter ihnen verstecken. Der Lidl Prospekt widmet diesen Weinen sogar in der kommenden Woche eine ganze Seite.

Der weltweit bekannte Sherry stammt zum Beispiel aus Andalusien, dem äußersten und sonnenreichen Süden in Spanien. Die klimatisch eher gemäßigte Region Rioja im Norden Spaniens ist die größte Weinbauregion des Landes. Dort wird hauptsächlich die TempranilloRebe angebaut, die beliebteste Rotweintraube im Land, die zu kräftig-fruchtigen Rotweinen verarbeitet wird. Traditionell wird dieser Wein auch gerne mit Früchten wie Pfirsichen, Nektarinen, Äpfeln oder Birnen gemischt, mit Zucker und Orangensaft gesüßt, was als Ergebnis den absoluten Getränkeklassiker Sangria zur Folge hat.

Viele Winzer (und zwar nicht nur in Spanien) setzen immer mehr auf ökologischen und nachhaltigen Weinanbau. Was drei Freunde in Spanien daraus gemacht haben, können Sie in diesem Artikel nachlesen.

Denkt man an portugiesische Weine, kommt einem zuallererst der Portwein in den Sinn

Dieser stammt aus dem regenreichen Norden Portugals. Die Weinregion dort gehört seit 2001 sogar zum UNESCO-Weltkulturerbe. Mit einem Alkoholgehalt zwischen 19% und 22% ist er im Vergleich zu anderen Weinen sehr stark. Der Grund hierfür geht auf das 17. Jahrhundert zurück: Auf der langen Reise des Weins von Portugal nach England, wurde der Wein in den Fässern schlecht und war damit bei Ankunft ungenießbar. Daher versetzte man den Wein mit hochprozentigem Weingeist, um ihn länger haltbar zu machen. Das war die Geburtsstunde des Portweins.

Ein weiterer portugiesischer Exportschlager ist der Vinho Verde, ein Weißwein (obwohl die wörtliche Übersetzung „grüner Wein“ ist) aus der Region Minho im Nordwesten Portugals.

Mit seinem erfrischenden Geschmack und seiner Leichtigkeit ist er der perfekte Kumpan für einen Sommerabend.

Einzigartig in seiner Vielfalt ist der Madeirawein. Von der Insel, die dem Wein seinen Namen gegeben hat, wird er weltweit exportiert, in sämtlichen Variationen von trocken bis süß, je nach Rebsorte. Der Wein von der Blumeninsel trifft so ziemlich jeden Geschmack. Vielleicht auch Ihren?

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