Es sind die Gewürze, die aus einem fade zusammengekochten Etwas ein überaus leckeres Geschmackserlebnis machen. Allerdings hat jeder seine Vorlieben und – nicht jedermann schmeckt Aromen auf die gleiche Weise. Um meisterlich zu kochen, nicht zu scharf, zu süß, zu sauer oder gar zu salzig, bedarf es keiner Kochausbildung. Mit ein paar kleinen Tipps und Tricks gelingt, was zuvor ein kulinarisches Desaster war.
Frische Gewürzpflanzen oder aus dem Gewürzstreuer?
Generell ist frisch immer besser! Aber bei einigen Delikatessen ist der Griff ins Gewürzregal unumgänglich. Wie sonst soll ein indisches Curry entstehen, schließlich gibt es keine Curry-Pflanze. Anders beim Ungarischen Gulasch, wo knackiger Paprika in rot und grün verarbeitet wird.
Ohne das vitaminreiche Gemüse hätte diese Spezialität vom Balkan ihren Namen nicht verdient. Allerdings ist der hierzulande erhältliche Gemüsepaprika wenig pikant, meist eher fruchtig. Deshalb kann das Gulasch gerne mit spanischem Paprika, einer Chilischote oder etwas kleingehackter Peperoni auf den notwendigen Schärfegrad gebracht werden.
Welche Gewürze sollten immer verfügbar sein?
Hier beginnen und enden die persönlichen Vorlieben. In der Gruppe der Mildesser, die bereits beim Anblick einer Peperoncini aus Kalabrien in Schweiß ausbrechen, kann beim Zusammenstellen des Gewürzsortiments gerne auf Chilipulver, Cayenne Pfeffer, Curry, weißen Pfeffer, Ingwer, Kurkuma und Hot Paprika verzichtet werden. Wer es kribbelig pikant mag, kommt genau an diesen Scharfmachern nicht vorbei.
Salz gehört ins Regal, wobei einfaches Jodsalz, aber auch grobkörniges Meersalz nicht fehlen sollten. Kräuter sind zwar frisch immer aromatischer, aber insbesondere in der kalten Jahreszeit tun es auch die getrockneten Varianten von Basilikum, Thymian, Oregano oder Salbei. Diese werden vorzugsweise in Suppen, Salaten und Eintöpfen verwendet, aber auch für Marinaden sowie Soßen.
Einkauf von Gewürzen
Beim Einkauf ist unbedingt auf Spitzenqualität zu achten, und darauf, nicht zu große Gebinde auswählen. Ideal sind kleine Gläser mit Streuvorrichtung, wie sie von – führenden Gewürzhändlern – angeboten werden. Die meist in Kunststoffbehältern zum Sonderpreis angepriesen Gewürze mit Mengen von 500 Gramm oder gar einem Kilogramm sind nur augenscheinlich günstiger.
Fast immer verfliegen die Aromen, bevor das Gewürz aufgebraucht ist. Oder dieses wird feucht, verliert seine Streufähigkeit und verschimmelt. Deshalb sind für den Privathaushalt kleine Gewürzstreuer immer die bessere und kostengünstigere Alternative. Und diese sollten kühl, trocken und lichtentzogen gelagert werden, damit sie ihre Aromen und die Streufähigkeit beibehalten.
Wie mit Gewürzen lecker kochen?
Es ist keine Wissenschaft und niemand muss eine Ausbildung zum Koch absolvieren, um schmackhaftes Essen zu kreieren. Wichtig sind einige Grundregeln, die allerdings konsequent zu beachten sind.
Das Würzen von Speisen erfordert ein wenig Geduld und etwas Vorsicht. Es wäre fatal, gleich einen Tee- oder Esslöffel Gewürz in ein Gericht zu geben. Eine Messerspitze oder ein halber Teelöffel sollten für den Anfang genug sein, abhängig von der Art des Gewürzes. Dann heißt es etwas warten, denn es dauert seine Zeit, bis sich die Aromen der Gewürze vollständig entfaltet haben. Stimmt der Geschmack noch nicht, kann mit äußerster Vorsicht nachgewürzt werden.
Salz mit Zurückhaltung einsetzen
Fehlt das Salz in der Suppe, wird diese niemals schmecken, sagt schon ein altes Sprichwort. Aber versalzene Eintöpfe und Soßen sind auch kein Vergnügen. Grundsätzlich ist Salz nur in kleinsten Mengen sinnvoll. Wie viel, ist abhängig von der zu würzenden Speise und von der Art des Salzes.
Industriell gereinigtes und gemahlenes Salz, meist angereichert mit Jod, sollte schon aus gesundheitlichen Gründen nur mit äußerster Zurückhaltung verwendet werden. Leider liefert diese Salzart oftmals einen wenig intensiven Salzgeschmack, was gerne durch eine großzügiger bemessene Menge ausgeglichen wird. Stattdessen sollte grobes Salz, vorzugsweise Meersalz zum Kochen genutzt werden. Da dieses Natursalz ein intensives Aroma besitzt, wird automatisch weniger davon benötigt, was zudem den höheren Kaufpreis etwas freundlicher aussehen lässt.
Versalzen ist meist kein Beinbruch
Ist eine Soße oder Suppe trotz aller Vorsicht versalzen, können mehlige Kartoffeln helfen. Die Erdknolle wird geschält aber im Ganzen hinzugegeben. Kartoffeln nehmen gerne Salz auf, insbesondere, wenn es sich um eine gut mehlige Sorte handelt. Hat die Kartoffel ihren Dienst getan, kann sie entnommen werden. Einfach nur mit klarem Wasser abspülen. Daraus lassen sich ohne weitere Zugabe von Salz super leckere Bratkartoffeln machen.
Diätkur mit Chili
Liebhaber scharfer Gerichte sollten Spicy Food bei Übergewicht täglich, wenn möglich zu jeder Mahlzeit genießen. Fakt ist, dass scharfes Essen eher das Sättigungsgefühl auslöst und dieses hält dann auch länger an. Scharfer Paprika, verschiedenste Arten von Pfeffer und Curry dürfen gerne aus dem Gewürzstreuer genommen werden. Wenn irgend möglich sollten Chili, Peperoni, Peperoncini, Knoblauch, Kurkuma oder Ingwer immer frisch in den Speisen landen.
Grund dafür sind die ätherischen Öle, die beim Trocknungsprozess der Gewürzpflanzen zum Großteil verfliegen. Wer es nicht glauben will, sollte sich das in Deutsch erhältliche E-Book “Endlich Leben” von Cataleya de Lima beschaffen. Die asiatische Kultautorin beschreibt sehr genau die Wirkung und den Effekt von Gewürzen sowie Kräutern. Und zum Thema Ingwer hat die Uni München eine interessante Studie veröffentlicht, in der die verblüffenden Eigenschaften der kurios aussehenden Erdknolle beschrieben werden – wissenschaftlich bewiesen.