Klirrende Kälte, kurze Tage und weihnachtliche Vorfreude machen Lust auf eine Tasse heißen aromatischen Glühwein. Nicht nur auf den Weihnachtsmärkten duftet es nach Zimt, Sternanis und Kardamom. Auch zu Hause, als Geschenk zu den Feiertagen oder für Gäste bleibt das aromatische Heißgetränk der Renner. Am besten schmeckt’s natürlich selbst gemacht. Wir verraten die Tricks für einen wohlig wärmenden Glühweingenuss.
Heiß, heißer, am heißesten? Weit gefehlt!
Wer auf dem Weihnachtsmarkt in eine Tasse rostroten Glühwein blickt und bereits beim ersten Schluck die Bitterstoffe des wärmenden Getränks schmeckt, kann seinen Glühwein nicht mehr genießen. Glühwein darf lediglich bis 78 °C erwärmt werden, sonst verdampft der Alkohol und die an sich leckeren Gewürze entwickeln viele Bitterstoffe. Fehlt dann beim Erhitzen auch noch der Deckel, oxidiert der Wein zu einer rostroten Brühe. Im Idealfall besitzt man daher einen Glühweinbereiter. Diese gibt es bereits für rund 70 € in solider Qualität, zum Beispiel bei Grimm Gastrobedarf. Wer den Glühwein im Topf erhitzt, muss in der Tat mit einem Thermometer konsequent die Temperatur bzw. den Kessel im Auge behalten. Dieser sollte im Übrigen aus Edelstahl bestehen, denn Behälter aus Aluminium, Messing, Zinn oder gar Kupfer geben schädliche Stoffe an den Glühwein ab.
Guter Glühwein nur auf Basis eines guten Weines
Manche sind der Meinung, dass sie aus den Resten der letzten Party einen hervorragenden Glühwein zaubern könnten. Doch für einen harmonischen Glühwein braucht es eine gute Basis. Für Rotwein gilt: Wählen Sie einen Tannin-armen Tropfen, der keinesfalls im Eichenfass gelagert wurde (Barrique). Der Wein sollte trocken oder halbtrocken sein, die Fruchtnote betonen und dennoch einen kräftigen Geschmack haben. Als geeignete Rebsorten empfehlen sich:
- Zweigelt
- Merlot
- Trollinger
- Spätburgunder
- Pinot Noir
In unseren Breitengraden kaum bekannt und dennoch nicht weniger schmackhaft, ist weißer Glühwein. Er harmoniert besonders gut mit Zitrusfrüchten, wie etwa Orangen oder Zitronen. Ebenfalls geeignet für außergewöhnliche Glühweinerlebnisse sind edle Tropfen wie Apfel-, Kirsch- oder Birnenweine.
- Riesling
- Chardonnay
- Pinot Grigio
- Silvaner
- Müller-Thurgau
Bringen Sie die Aromen zum Duften
Die Gewürze machen einen Glühwein letztendlich zu etwas besonderem. Verwenden Sie immer echte Gewürze und keine künstlichen Aromen. Werden die Gewürze vorher in einer Pfanne angeröstet und im Mörser zerstoßen, bevor sie in den Kessel kommen, entfalten sie ihre volle Duftvielfalt. Beliebte Geschmacksnoten bleiben:
- Vanille
- Sternanis
- Zimt
- Muskat (auch die Blüte)
- Wacholder
Peppen Sie Ihren Glühwein auf
Früchte, frisch oder getrocknet, und eine gewisse Süße verbessern sogar noch das Geschmackserlebnis. Fügen Sie dem Glühwein ruhig Apfel-, Birnen- oder andere Früchte wie Holunderbeeren hinzu. Achten Sie bei Zitrusfrüchten darauf, die weiße Schale gründlich zu entfernen. Die Süße erzielen Sie mit Honig, Portwein oder Agavendicksaft. Versuchen Sie doch einfach einmal, Ihrem Glühwein mit einigen Hagebutten den gewissen Kick zu verleihen.
Fazit: Glühwein schmeckt am besten selbst gemacht. Man kann ihn auf seinen persönlichen Geschmack abstimmen und weiß genau, was darin enthalten ist.