Nicht nur für Nordlichter – Matjes nach Hausfrauenart

Bild eines Tellers Matjes nach Hausfrauenart

Matjes nach Hausfrauenart ist ein kaltes Fischgericht
(Quelle: Fotolia)

Wer in den Norden Deutschlands reist, sollte die Gelegenheit nutzen und auch kulinarisch auf Entdeckungsreise gehen. Mit Nord- und Ostsee in unmittelbarer Nähe, ist vor allem das vielfältige Angebot an fangfrischen Meeresfrüchten und Fisch eine Verlockung, der Sie unbedingt nachgeben sollten.

Als „Matjes“ werden besonders milde Heringe bezeichnet, die vor der Geschlechtsreife verarbeitet werden und anschließend in Salzlake reifen. Die Zubereitung geht auf das Mittelalter zurück und diente ursprünglich der Verlängerung der Haltbarkeit des Fischs. Heute gelten die besonders zarten Matjesfilets in Ländern wie den Niederlanden, Schweden und auch Deutschland als Delikatesse. Der Hering besitzt zwar einen hohen Fettgehalt, dabei handelt es sich jedoch um gesunde langkettige Omega-3-Fettsäuren und ungesättigte Fettsäuren. Darüber hinaus ist er reich an Vitamin A, D, E und Jod. Auch Sie können sich die nordische Küche nach Hause holen: Wir zeigen Ihnen, wie Sie einfach und schnell selbst Matjesfilets nach Hausfrauenart zubereiten können.

Welche Zutaten Sie benötigen

Um den typischen Geschmack des Herings zu erleben, sind Sie nicht zwangsläufig auf frische Filets angewiesen. Alternativ können Sie auch die in Öl eingelegten Varianten aus dem Kühlregal benutzen, die zudem preiswerter ausfallen. Achten Sie jedoch darauf, dass den Filets keine Kräuter beigefügt sind. Auch das Crème fraîche sollte nicht durch Gewürze verfeinert sein. Als Beilage zum Fisch, der kalt serviert wird, eignen sich Pellkartoffeln hervorragend. Die Kombination aus heißen Kartoffeln und kaltem Fisch führt zu einem interessanten Geschmackserlebnis.

Zutaten für drei bis vier Personen:

Zwei 300 Gramm-Packungen Matjesfilets in Öl
Zwei Zwiebeln
Ein halber Apfel
Ungefähr vier Essiggurken
Ein Becher Crème fraîche
Ein Becher Sauerrahm
Ein Viertelliter Milch
Ungefähr ein Kilogramm festkochende Kartoffeln

Die Zubereitung des Herings

Für die Marinade geben Sie das Crème fraîche, den Sauerrahm und die Milch in eine große Schüssel. Lassen Sie außerdem das Öl einer Matjes-Packung in das Behältnis abtropfen. Mit Hilfe eines Schneebesens verrühren Sie die Masse kräftig, bis Sie eine Flüssigkeit ohne Klumpen erhalten und das Öl sich mit den übrigen Zutaten verbunden hat.

Die Filets können in der Zwischenzeit in einem Sieb gut abtropfen und anschließend in Küchenpapier eingeschlagen werden. Auf diese Weise sollten sie weitgehend trocken und somit für die weitere Zubereitung bereit sein. Schneiden Sie die Filets quer in schmale Streifen und geben Sie den Hering im Anschluss in die Marinade. Nach dem Häuten sollten die Zwiebeln in dünne Ringe geschnitten und dem Fisch hinzugefügt werden. Entfernen Sie bei den Gurken den vorderen und hinteren Teil und schneiden Sie das Gemüse in dünne Scheiben, bevor Sie es ebenfalls in die Schüssel mit der Marinade geben. Als letzte Zutat wird der halbe Apfel geschält, das Gehäuse daraus entfernt und in kleine Stücke geschnitten. Den nun fertig zubereiteten Fisch sollten Sie mindestens ein paar Stunden zugedeckt im Kühlschrank stehen lassen. In dieser Zeit kann die Marinade den Geschmack der einzelnen Zutaten aufnehmen und somit ein kräftiges Aroma entwickeln. Das beste Geschmackserlebnis erreichen Sie, wenn Sie die Filets über Nacht ziehen lassen. Bringen Sie ungefähr 20 Minuten vor dem Servieren leicht gesalzenes Wasser in einem Topf zum Kochen und geben Sie die ungeschälten Kartoffeln hinein. Nehmen Sie den Fisch aus dem Kühlschrank und rühren Sie ihn um, bis die Flüssigkeit eine gleichmäßige Sämigkeit aufweist. Wer möchte, kann zum Anrichten frischen Dill hacken und diesen über den Fisch streuen. Vor dem Verzehr dieses Gerichts bleibt uns von Feinschmecker nur noch, Ihnen auf echtem Plattdeutsch „Goadn Aftit!“ zu wünschen.

Henk Syring

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